Reiseeindrücke: Montevideo

Montevideo: Hauptstadt von Uruguay; kaum Tourismus außer vereinzelten Kreuzfahrtschiffen, niedrige Kriminalitätsraten; Touristenpolizei im Stadtbild ist unübersehbar.
Im Zentrum passt architektonisch fast nichts zueinander. Neben dem kolonialen Jugendstil hat sich die Moderne der 50er Jahre breit gemacht. Moskau 1950 lässt grüßen. Heutige Paläste aus Glas und Beton reihen sich übergangslos ein. Kleine grüne Plazas mildern diesen Eindruck etwas ab. Das üppige Grün Südamerikas verdeckt viele architektonische Besonderheiten ...
Auffällig ist, sehr viele Menschen haben einen Becher in der Hand und trinken während des Gehens immer mal einen Schluck: Mate Tee!
Die Mate Blätter im Becher werden mit kochendem Wasser überbrüht. Man schlendert und nimmt immer mal einen Zug Tee. Ist der Becher leer, wird aus einer mitgeführten Thermoskanne wieder heißes Wasser über die Blätter gegossen. An jeder Straßenecke kann man diese Becher in unterschiedlichster Ausführung kaufen.

Beeindruckend ist die ehemalige Markthalle in Montevideo in der Nähe des Hafens. Eine alte Konstruktion aus Gusseisen wurde umgebaut zu einem Grill-, Fresstempel.
Gegen 11 Uhr wird angeheizt. Holz und große Fleischmengen werden angeliefert. Grillfeuer werden entfacht in Lagerfeuergröße und anschließend unter den Rosten verteilt. Die Grillflächen lassen sich nur in Quadratmetern angegen. Das Grillen erscheint wie ein industrieller Vorgang; riesige Mengen Fleisch in unterschiedlichster Zubereitung werden auf den Rost gepackt. Die Halle ist noch menschenleer.
Die Atmosphäre in der halbdunklen Halle und der Grillduft sind beeindruckend.
Die Grillmeister beobachten in lässiger Haltung den Grillvorgang und wenden mit großen Gabeln.
Die Fleischportionen in ihrer Größe sind mit unseren Vorstellungen nicht vergleichbar; 500 Gramm sind sicher noch keine große Portion!!
Die Innenstadt ist belebt, aber ohne Hektik. Der Autoverkehr ist erträglich. Die Fußwege sind in solchem Zustand, dass man eher nach unten sehen sollte als nach oben.
Neben liebevoll restaurierten Gebäuden der Kolonialzeit stehen Glaspaläste mit außen angebrachten Klimaanlagen.
In der Stadt leben etwa 50% aller Einwohner des Landes. Verglichen mit anderen südamerikanischen Staaten hat das kleine Land eine gesunde Wirtschaft, einen beeindruckenden Lebensstandard mit guten Sozialleistungen.

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