USA Südstaatenreise

Lynchburg, das ist Jack Daniels = Whiskey seit 1866.
Das erste zufällige Treffen mit Jack Daniels auf einer Parkbank fand 2007 in Puerto Rico, San Juan statt, das zweite 2007 auf seinem Betriebsgelände in Lynchburg. Jack war immer sehr förmlich und sehr schweigsam ...
Jack Daniels Whiskey prägt seit 1860 diesen Landstrich um Lynchburg, einer Gemeinde mit weniger als 600 Einwohnern. Alles ist zu besichtigen, zu beschnuppern, aber kosten kann man dieses Produkt hier nicht, kaufen -
ja, mit Sondergenehmigung. Verboten ist Alkoholgenuss hier seit der Prohibition. Das Verbot wurde in dieser Gemeinde, zu der die Fabrik gehört, nie aufgehoben, weil laut Gesetz 1000 Stimmen notwendig wären für einen entsprechenden Beschluss des Gemeinderates. Die Gemeinde hatte nie so viele Einwohner und konnte entsprechend der Gesetzlichkeit den Beschluss der Prohibition bisher nicht annullieren ...
Beim Brennen von Whiskey aus Roggen, Mais, Gerstenmalz lässt sich überall auf der Welt so viel nicht falsch machen wie bei Wein oder Bier. Man kann aber dem Brandy eine individuelle Note beigeben. Hier, bei Jack Daniels, wird Rauch eines schwelenden Brandes über das Produkt geführt. Das Destillat muss weiter in 12 Tagen 3 Meter Holzkohle aus Zuckerahorn überwinden und in ausgekohlten Eichenfässern mindestens 4 Jahre lagern. Durch die lange Lagerung verdunstet ein Teil. Der gehört den Engeln.
In Lagerhäusern rund um den Ort befinden sich 72 Millionen Fässer des Brandes auf Lager. Alles riecht sehr aromatisch, aber selbst die Verkoster müssen das edle Getränk immer wieder ausspucken, denn Schlucken wäre eine Straftat in diesem Winkel von Tennessee! Damit die Mitarbeiter, die den Whiskey verschneiden, durch Verschlucken keine Straftat begehen, werden sie von einem Aufseher beobachtet. Das ist amerikanische Lebensart!!!
 

Der Whiskey, der auf Flaschen gezogen wird, ist in den USA einen Euro teurer als bei uns im Supermarkt um die Ecke. In der Gemeinde Lynchburg macht die Zeit gerade große Pause ...



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