Sibirienreise (11) Am Baikalsee
Sibirienreise (11)
Am Baikalsee
„Herrlicher Baikal“, so fangen
viele Lobeshymnen auf den See an. „Perle Sibiriens“ wird er
genannt!
Ein Natuewunder, fast noch unberührte
Natur und so soll es auch bleiben. Industrieelle Anlagen an seinen
Ufern wurden verlegt; vor Massentourismus wird er geschützt.
Der See ist das größte
Süßwasserreservoir der Erde. 50 Jahre lang könnte die gesamte
Menschheit mit Trinkwasser bester Wasserqualität versorgt werden. 25
Millionen Jahre alt ist er, 663 Kilometer lang, 27- 80 Kilometer
breit und bis zu 1637 Meter tief. Er enthält mehr Wasser als alle
nordamerikanische Seen zusammen und ist von der Fläche her so groß
wie das Land Belgien.
Sein Wasser ist so klar, dass man 34 Meter tief
oder unter Wasser weit sehen kann. Ende Juni, Anfang Juli kann man
den Mondregenbogen sehen durch die Adhäsionskraft des Mondes, die
mikroskopisch kleine Wasserpartikel anhebt.
Seit 1972 wird das Wasser auf Flaschen
abgefüllt, das aus 400 Metern Tiefe kommt.
Zum Baden ist der Seee ungeeignet.
Die
Wassertemperatur erreicht niemals +10°C. Von Ende Oktober bis Ende
Januar friert der See komplett zu mit einer Eisdecke von über einem
Meter Stärke. PKW und LKW verkehren dann auf den ausgewiesenen
Eisstraßen.
Am Ufer des Sees, in Listwjanka, dem
Tor zum Baikal, wird das Baikal-Museum besucht, das der Deutsche
Daniel Gottlieb Messerschmidt mit seinen Forschungsergebnissen
dominiert.
Der Ort ist weitgehend „naturbelassen“.
Nur wenige Bauten zeugen von der neuen Zeit! Kinder spielen wie
überall auf der Welt, beobachten uns intensiv und kommen näher,
fragen uns nach der Herkunft und Ziel der Reise. Betteln oder etwas
zu verlangen käme ihnen sicher niemals in den Sinn.
Viele Teilnehmer
unserer Reisegruppe schenken ihnen etwas: Mützen, Kugelschreiber,
Schokolade u.a. Ein Gruppenfoto kommt auch zustande.
Mich hat der Baikal mit nassen Füßen
überrascht. Mal die Hand ins Wasser des Sees halten, er plätschert
ja nur ganz sachte, aber dann war plötzzlich eine Welle da, die bis
zu den Waden alles anfeuchtete.
An der Anlegestelle trafen wir drei
Studenten aus Jena, die mit schwerem Gepäck und per Anhalter sich
bis hierher durchgeschlagen haben. Sie hatten geglaubt, sie könnten
den See befahren, aber für sie war hier Schluss.
Es gibt keinen
öffentlichen Fahrverkehr auf dem See. Neidisch sahen sie zu, wie wir
an Bord von Fischkuttern, die etwas für den Personenverkehr
hergerichtet worden waren, gehen konnten. 8 Stunden Fahrt über den
See standen uns bevor ...
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